Samstag, 21. Dezember 2013

20. Dezember - Thomasnacht

Es war Mitternacht. Carl und Ella, Torben und Paula waren zufrieden.

500 Euro waren den Caritas Tischen übergeben worden.
Die Kinder hatten das Geheimnis vor Weihnachten geborgen.

Es war behutsam mit Samthandschuhen und Bronzebrillen zur Krippe gebracht, wo es in drei Tagen inmitten von Heu und Stroh, Hirten und Engeln leuchten würde.

Die Schar der Gaukler und der Masken  war umgegangen, hatte Häuser und Höfe auf Weihnachten bestellt.

Die Elfen saßen nun gemeinsam mit den Katzen und den Hasen auf dem Rottland. Der Weihnachtsmarkt lag still und dunkel unter ihnen.

Sie hatten an der Bronzeleitung, die seit Kaisers Zeiten von den Höfen der Höhe in den tiefsten Marktkeller führte, ein Fässchen Milch abgefüllt und bedienten sich.

Die Glocken von Jakobus und von Eibingen schlugen Mitternacht.
Die dunkelste Stunde der längsten Nacht.

Die Wolken über dem Niederwald ballten sich zusammen. Für einen kurzen Moment meinte man, Reiter und ein Geisterheer im langen Umhang zu erkennen.



Die Wichtel stießen an.

Der Mond erhellte nun die Wolken, und tauchte das Rheintal in silbernes Licht.

Und mit dem letzten Glockenschlag hob sich Germania, das Denkmal auf dem Niederwald, leichtfüßig auf die Zehenspitzen, und drehte ein Pirouette, während auf dem Relief darunter der Kaiserhof samt Wilhelm und Bismarck applaudierten.

Die Wichtel seufzten. Ihre Arbeit war getan. Carl Carlsson meinte:

"Und nächstes Jahr bergen wir den Beutel vom Adventsgeheimnis..."

Die Wichtel, Katzen, Hasen, Pankgraf und Germania nickten.

Das Geheimnis von Weihnachten war offenbar. Es hieß ZUSAMMENSEIN.


Und weit im Osten, über dem Sonnenaufgang und einer kleinen, weit entfernten Stadt, erleuchtete ein heller Stern die dunkle Nacht...