Freitag, 20. November 2015

20. November - Drei Tage noch...

Die Wichtel werkelten und werkelten.

Malten Schilder. Prüften Lampen. Sortierten Kisten.

Kletterten auf Stühle. Sprachen mit Leuten.

Die Aufgabe nahm Gestalt an.

Sie sprachen nicht viel. Zuviel war passiert in diesem Jahr.

Und manches, was passierte, machte sie traurig.

Doch dann waren sie still, hingen ihren Gedanken nach,
erinnerten sich an ganz andere Zeiten, die sie mit ihren Menschen überstanden hatten. Und machten weiter.

Drei Tage vor dem Weihnachtsmarkt, als das Wetter allmählich kühler wurde,
und Sturm die Blätter von den Bäumen trieb, nickten Ella Elf und Carl sich zu.

Es war soweit.

Carl nahm seinen Regenumhang, ging über den Marktplatz, hinauf zum Kirchturm, dem ältesten Teil der Kirche von Jakobus.

Drinnen sah er das Bild der Heiligen Familie, die nach Hause kam von ihrer Flucht. Nickte freundlich.

Dann beugte er sich vor und klopfte an ein Fenstergitter.

Eine kleine Kirchenmaus, mit Schürze, Kopftuch und klitzekleinem Kehrblech erschien und piepste einen langen Satz.

Carlsson nickte: 'Ja, es ist so weit..'

Die kleine Kirchenmaus verschwand.

Und kehrte wieder mit etwas wie einer verhüllten, kostbaren Laterne,
die helles Strahlen vermuten ließ

Sie verneigte sich und überreichte sie feierlich.

Carl setzte seine messingfarbene, mit uralten Ornamenten verzierte, metallene Fliegerbrille auf, verneigte sich ebenfalls, und nahm den kleinen, kostbaren, verhüllten Gegenstand entgegen.

Und die Maus sagte leise, klar und feierlich in ihrer Mäusestimme:

'Hier hast Du es... das Herz des Advent.'

Und Carl trug es vorsichtig und feierlich hinaus in die Nacht.

Das Abenteuer hatte begonnen.