Mittwoch, 23. Dezember 2015

24. Dezember - Heilig Abend

Der Markt war zu Ende.

Gäste gingen. Händler begannen, ihre Stände aufzuräumen.

Carlsson und Rehwald machten eine Runde, um alles zu sichten.

Ruhe kehrte ein. Der Abbau würde nach Weihnachten beginnen.

...

Torben hatte Carlsson beim Sichten der Lichterketten geholfen,
und für Lichtmeister Horst eine Liste erstellt.

Dann hatte er sich Lailas Teppich ausgeborgt, stand nun vor einem Gartentor, und öffnete es mit 'Dann wollen wir mal', um erst mal den versammelten Regenwürmern eine Ansprache zu halten.

...

Ella saß in ihrem neuen Haus in einem Bücherregal, inspizierte die gesammelten Kochbücher, die wissenschaftlichen Werke und die Atlanten.

Sie wollte zwar gerne das eine oder andere noch bestellen,
aber konnte so arbeiten.

...

Später, kurz vor Mitternacht, holte Carlsson Laila aus dem Klunkhardshof ab.

Beide gingen zwischen den Buden über den nun stillen Markt.

Carlsson gab den pulsierenden Beutel mit den Herz des Advent mit einer tiefen Verbeugung, guten Wünschen und einer großen Käsekante an die Kirchenmaus zurück.

Dann nickten sich Carl und Laila zu.

Carlsson stieg in sein Kletterzeug, Laila schwebte sanft den Kirchturm von St. Jakobus hinauf.

Sie trafen sich an der Wetterfahne mit Mond und Stern, die der Brömserritter nach seiner Rückkehr 'aus maurischer Gefangenschaft' gestiftet hatte.

Er hatte sich auf dem Jakobsweg total verlaufen, war erst mal gründlich aufgepäppelt worden, und war mit neuen Sprachkenntnissen, nach Rosenwasser duftend, mit Marzipan und Orangenkompott in den Taschen zurückgekehrt.

...

Carlsson und Laila warteten. Als die Turmuhr anfing, zwölfmal zu schlagen, nickten sie sich zu und begannen, die Wetterfahne von Jakobus im Takt zu drehen. Wie man ein Uhrwerk aufzieht.

Als nach dem zwölften Schlag mit dem 24. Dezember der Heilige Abend angebrochen war, drehte sich die Wetterfahne leise.

Das Herz des Advent im Innern der Kirche schlug laut und deutlich.

Den Dachstuhl füllte leises Surren.
   
Dann begann die Spieluhr am Schloss in der Drosselgasse einen Ton zu schlagen.

Ihr anwortete erst ein Spielwerk im Musikkabinett, die Kirchturmuhr von Eibingen, kleine und große Glocken, und sogar die eine oder andere Türklingel.

Die Glocken von Jakobus schlugen den Takt, und ein Lied füllte die Luft.

'Gloh-oh-oh-oh-ooh - oh - oh - oh - ooh - oh - oh - oh - oh - oohria...'

Die Aufgabe der Wichtel war erfüllt. 

Weihnachten hatte begonnen.

...

Und als Carlsson und Laila zurück gingen, und Musik die Luft erfüllte, sprachen beide:

'Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen.
die lobten Gott und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe
und Frieden auf Erden bei den Menschen,
die guten Willen haben...'

...


Frohe Weihnachten.